Rosemarie Fendel & Olaf Van Gonnissen
in "Das reine Gewissen muss tierisch sein" nach Wisława Szymborska

Foto: Renate Landkammer

Sie ist eine humorvolle Wortsucherin. Wislawa Szymborska, am 2. Juli 1923 bei Posen geboren, sagt: "Wenn ich schreibe, habe ich immer das Gefühl, jemand steht hinter mir und schneidet Grimassen. Deshalb hüte ich mich, so gut ich kann, vor großen Worten."Und als sich Wislawa Szymborska 1996 in Stockholm für ihren Nobelpreis für Literatur bedankte, sagte sie: „Letztlich sind die drei Wörter: „Ich weiß nicht“ das Kostbarste für einen Dichter... für jeden Menschen. Denn sie bringen uns dazu, weiter zu fragen, zu schreiben, in Sphären hinauszufliegen, in denen vielleicht Antworten warten.“

Jedes ihrer Gedichte versucht auf dieses „Ich weiß nicht“ zu antworten. Was ist die Liebe, der Schmerz, der Tod? Und sie nähert sich den großen Fragen dieser Welt in ihren kurzen, jedem verständlichen Gedichten mit verblüffender und überaus beglückender Einfachheit.

Rosemarie Fendel liebte die Gedichte der großen polnischen Lyrikerin undstellte aus ihnen einen traumhaft schönen literarisch-musikalischen Abend zusammen. So traf die Grande Dame der polnischen Literatur auf dieGrande Dame des deutschen Films. Seit Johannes Schaaf sie Ende der Sechziger Jahre für seine Filme „Tätowierung“, Trotta“ und „Traumstadt“ besetzte, zählt Rosemarie Fendel zur Elite des Deutschen Films.In ihrer langen Karriere wurde sie mit dem Bundesfilmpreis in Gold ausgezeichnet, dem Grimme-Preis in Gold, der Goldenen Kamera und auch für den Oscar wurde sie nominiert.Sie zählte zu den meistbeschäftigten Schauspielerinnen Deutschlands.

Rezitationsabende mit Rosemarie Fendel und ihrem kongenialen Partner Olaf Van Gonnissenwaren Sternstunden der Literatur. Denn man spürte in jedem Augenblick: die Poesie ist ihre große Liebe. „Ich halte mich daran fest“, zitierte Rosemarie Fendel die polnische Lyrikerin, „wie an einem rettenden Geländer.“

Besetzung

Rosemarie Fendel †